Erasmus+ Projekt „Suche Frieden“

Schul­lei­ter Gode­hard Otter­beck und Jahr­gangs­lei­ter 9 sowie Koor­di­na­tor Berufs- und Studi­en­ori­en­tie­rung, Micha­el Bode-Späth, nutz­ten die Herbst­fe­ri­en für das Eras­mus+ Projekts „Suche Frie­den“ in Rom

Im Rahmen des Eras­mus+ Projek­tes „Suche Frie­den“ setz­ten sich Schul­lei­ter Gode­hard Otter­beck und Jahr­gangs­lei­ter 9 und Berufs­ko­or­di­na­tor Micha­el Bode-Späth zusam­men mit 17 Lehr­kräf­ten, Pädago­gi­schen Mitar­bei­ten­den und Schul­lei­te­rin­nen und Schul­lei­tern mit dem Thema Demo­kra­tie­bil­dung und Frie­dens­bil­dung an Schu­len ausein­an­der. In Rom wurden den Teil­neh­men­den durch den Besuch und den Austausch mit unter­schied­li­chen Exper­tin­nen und Exper­ten sowie Entschei­dungs­trä­ge­rin­nen und ‑Trägern aus dem italie­ni­schen Bildungs­sys­tem und poli­ti­schen, kirch­li­chen und kultu­rel­len Gremi­en ein mehr­per­spek­ti­vi­scher Zugang zu histo­ri­schen, poli­ti­schen, reli­giö­sen und kultu­rel­len Frage­stel­lun­gen im Bereich von Demo­kra­tie­bil­dung und Frie­dens­er­zie­hung ermöglicht.

Die Frage nach Demo­kra­tie rückt im Zeit­al­ter von fake-news, hate-speech und Rechts­po­pu­lis­mus immer mehr in das öffent­li­che Bewusst­sein: Selbst in den anschei­nend gefes­tig­ten Staa­ten Euro­pas ist Demo­kra­tie kein unum­stöß­li­ches Gut. Der Austausch mit dem Deut­schen Botschaf­ter beim Heili­gen Stuhl, Dr. Bern­hard Kotsch, wurde als sehr berei­chernd empfun­den. Er hob die Bedeut­sam­keit hervor, sich in Schu­le gesell­schaft­lich zu enga­gie­ren und demo­kra­tisch zu betei­li­gen. Im Austausch mit Chris­ti­ne Jean­gy von der Vati­kan-Sekti­on für die ganz­heit­li­che Entwick­lung des Menschen wurde eben­falls die Bedeu­tung von Schu­le und Erzie­hung betont: Es ist wich­tig, junge Menschen gegen Gewalt zu sensi­bi­li­sie­ren und die Wahr­neh­mung für die Gefah­ren eska­lie­ren­der Konflik­te zu schär­fen. Demo­kra­tie ist der wich­tigs­te Grund­pfei­ler von Frie­den. Die Aufga­be von Schu­le ist es, jungen Menschen die eige­ne Rolle bzw. den eige­nen Einfluss in diesem Zusam­men­hang zu verdeut­li­chen. Insbe­son­de­re der Dialog wurde als wich­tigs­te „Waffe“ in Konflik­ten akzen­tu­iert.

Auf der kultu­rel­len Ebene wurden die Deut­schen Akade­mie Villa Massi­mo und die Biblio­the­ca Hertzia­na als außer­uni­ver­si­tä­re Forschungs­ein­rich­tung der Max-Planck-Gesell­schaft besucht. Neben dem Austausch über die Auswir­kun­gen der poli­ti­schen Verän­de­run­gen in Itali­en nach den Wahlen konn­te zudem die Bedeut­sam­keit der beiden Einrich­tun­gen in Rom erfah­ren werden. Die Vorstel­lung der Forschun­gen von geflüch­te­ten, ukrai­ni­schen Wissenschaftler*innen war ein weite­rer inter­dis­zi­pli­nä­rer Zugang zur Thema­tik. Von ihnen wurde die Bedeut­sam­keit des kultu­rel­len Erbes für eine natio­na­le Iden­ti­tät hervor­ge­ho­ben.

Auch der Austausch mit Schu­len wurde während dieser Lern­rei­se ermög­licht. Bei einem Besuch des Minis­te­ri­ums für Bildung, Hoch­schu­le und Forschung stell­ten vier unter­schied­li­che Schu­len ihre Initia­ti­ven im Bereich von Demo­kra­tie­för­de­rung vor. Neben den viel­fäl­ti­gen Ideen war insbe­son­de­re die Bereit­schaft der Schu­len zum weiter­ge­hen­den Austausch eine Berei­che­rung. Diese posi­ti­ve Haltung wurde auch am Gymna­si­um Imma­nu­el Kant deut­lich, in der die Teil­neh­men­den in unter­schied­li­chen Lern­grup­pen die Möglich­keit zur Hospi­ta­ti­on hatten. Beein­dru­ckend war zudem, dass die Schu­le eine umfas­sen­de Umfra­ge zum Thema hate-speech durch­ge­führt und ausge­wer­tet hat.

Was ist Rom ohne den Besuch des Peters­doms? „Sankt Peter im Vati­kan“ ist der offi­zi­el­le Name dieser eindrucks­vol­len Kirche und stand am letz­ten Tag mit dem Besuch der Ausgra­bun­gen unter dieser Basi­li­ka auf dem Programm. Hier wurde eben­so wie bei der Besich­ti­gung des Jüdi­schen Muse­ums die wech­sel­haf­te Geschich­te Roms deut­lich. Und so schloss das Gespräch mit der Gemein­schaft Sant’ Egidio, die ihren Haupt­sitz in Rom haben, die Reise passend ab: Die Studi­en­rei­se nach Rom hat viel­fäl­ti­ge Aspek­te von Demo­kra­tie und Frie­den beleuch­tet. Frie­den ist mehr als die Abwe­sen­heit von Krieg und bereits Mahat­ma Gandhi verdeut­lich­te mit seinen Worten die Bedeut­sam­keit von Bildung und Erzie­hung: „Wenn wir wahren Frie­den in der Welt erlan­gen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.“

Quel­le: LWH Lingen