Am 30.06.2022 war es endlich so weit: nach mehr als zwei­ein­halb Jahren Zwangs­pau­se durch Covid 19, durf­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Orches­ter­klas­sen der Gesamt­schu­le Emsland wieder auf die Bühne und vor voll­be­setz­ter Aula ihr Können zeigen — und das taten sie mit Bravour. 

Die ca. 350 Zuschau­er­rin­nen und Zuschau­er waren sicht­lich begeis­tert und ange­tan von den musi­ka­li­schen Darbie­tun­gen der jungen Musi­ke­rin­nen und Musi­ker. Dabei gab es eine Neue­rung zu den bis dato statt gefun­de­nen Konzer­ten: die erste Hälf­te wurde ausschließ­lich von Ensem­bles der einzel­nen Instru­men­ten­grup­pen bestrit­ten. Es eröff­ne­te das Flöten-Ensem­ble der 6.2 unter­stütz von unse­ren Lehr­kräf­ten und der ehema­li­gen Schü­le­rin Lea Weber, gefolgt von den Saxo­pho­nen der 9.2. Anschlie­ßend waren gleich zwei jahr­gangs­über­grei­fen­de Klari­net­ten-Ensem­bles an der Reihe, die 6er/7er gefolgt von den 8er/9ern. Abge­schlos­sen wurde der erste Teil dann von zwei Schlag­zeug-Duet­ten aus den Jahr­gän­gen 9 und 7. Die durchs Programm führen­de Loui­sa Schnie­ders aus der Klas­se 6.2 erklär­te dazu: „Wir woll­ten Ihnen einen Einblick gewäh­ren, was wir mit unse­ren Instru­ment­al­leh­re­rin­nen und Lehrern frei­tags alles so arbei­ten. Ganz ehrlich – ich denke die 25 Euro im Monat sind doch gut inves­tier­tes Geld, oder wie sehen Sie das!?Der letz­te Satz wurde mit frene­ti­schem Applaus vom Publi­kum kommentiert. 

Dank­bar zeig­ten sich die Besucher*innen auch über den Geträn­ke­ver­kauf in der Pause. Bei hoch­som­mer­li­chen Tempe­ra­tu­ren und eine bis auf den letz­ten Platz gefüll­te Aula, konn­te die Schü­ler­fir­ma, die ganz kurz­fris­tig noch die Akti­on plan­te und durch­führ­te, einen riesi­gen Absatz verbuchen. 

Der zwei­te Teil des Konzer­tes verlief dann in gewohn­ter und bewähr­ter Weise. Die einzel­nen Orches­ter­klas­sen präsen­tier­ten unter der musi­ka­li­schen Leitung der entspre­chen­den Tuto­rin­nen und Tuto­ren die Ergeb­nis­se der vergan­ge­nen Wochen und Mona­te. Beacht­lich, wie sauber und mehr­stim­mig-sicher die 5.2 dabei agier­te. Und auch die, im Konzert bis dato noch uner­fah­re­ne 6.2 zeig­te, dass man auch nach zwei Jahren schon programm­mu­si­ka­li­sche Stücke umsetz­ten kann. Die 7.2 und 8.2 brach­ten jeweils ein sympho­ni­sches und unter­hal­ten­des Werk zu Gehör und heiz­ten so dem Publi­kum ein, bevor die 9.2 mit zwei Gassen­hau­ern die Aula endgül­tig in Party­lau­ne versetz­te. Der musi­ka­li­sche Höhe­punkt lag dann aber klar beim neu formier­ten Haupt­or­ches­ter der Gesamt­schu­le Emsland. Dies bestand aus den Orches­ter­klas­sen 8.2 und 9.2 und ausge­wähl­ten Schü­le­rin­nen und Schü­lern der 7.2 und 6.2 und wurde von Herrn van Verth diri­giert. Das Orches­ter brach­te das Werk „Terra­cot­ta Warri­ors“ (Scott Watson) zu Gehör. Zwei Tage prob­ten die jungen Musiker*innen mit Herrn van Verth, Frau Arends-Mach­nik und den Instru­ment­al­lehr­kräf­ten Frau Werge-Turriff und Herrn Gonza­les 8 Stun­den pro Tag, um einer­seits das durch­aus anspruchs­vol­le Musik­stück zu erar­bei­ten, ander­seits als Orches­ter eine Einheit zu werden. Das Ergeb­nis wurde mit Zugab­ru­fen belohnt und stell­te geleb­te Gesamt­schu­le dar.

Eine weite­re, sehr erfreu­li­che Geschich­te ereig­ne­te sich zusätz­lich. Loui­sa Schnie­ders mode­rie­te auf den Titel „Bad“ (Micha­el Jack­son) bezogen: 

Im Song­text „Bad“ heißt es im Refrain „I am bad“ – also „Ich bin böse oder schlimm.“ Eini­ge unse­rer Mitschü­le­rin­nen und Mitschü­ler haben sich dieses Lied wohl etwas zu häufig ange­hört. Es ist leider kein Geheim­nis, dass auch wir an unse­rer Schu­le mit Vanda­lis­mus und Zerstö­rung zu kämp­fen haben. Eines unse­rer Instru­men­te wurde Opfer davon. Wie – und vor allem warum – man aber ein Tamtam, also eine milli­me­ter­di­cke Eisen­schei­be so zerstö­ren kann wie dieses hier, bleibt mir unverständlich. 

Leider hat sich bis jetzt niemand zu dem Scha­den bekannt, so dass der Fach­schaft Musik nur übrig blieb, ein neues Instru­ment zu kaufen. Und auch wenn die Holz­tech­nik unse­rer Schü­ler­fir­ma das Gestell dazu baut, ergab das ganze trotz­dem einen Scha­den von knapp 1000 Euro und reißt somit eine nicht uner­heb­li­che Lücke ins Budget von uns Orchesterklassen. 

Soll­te also jemand hier im Raum für die kommen­de Steu­er noch eine Spen­den­quit­tung über 1000 Euro brau­chen, melden Sie sich gerne bei Herrn Welsch.“.

Der Spen­der, der nicht genannt werden möch­te, hat sich inner­halb weni­ger Minu­ten gefun­den und die entspre­chen­de Summe ist bereits über­wie­sen. 1000 DANK!

Nach­trag

Weil Musik vor Publi­kum so unend­lich viel Spaß macht, hat die Orches­ter­klas­se 8.2 am 06.07.2022 im Rahmen des Sozia­len Projek­tes die Kinder­ta­ges­stät­te Gebrü­der Grimm­be­sucht und dort ein kurzes, aber sehr schö­nes Konzert für die Kinder der Kita gege­ben. Alle, und das schließt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der 8.2 mit ein, waren rest­los begeis­tert und freu­en sich auf ein baldi­ges Wiedersehen.

Autor: Thomas Welsch